Erfahrungsberichte - Dissoziation

- Ein Tag mit Dissoziation

Dissoziative Zustände? ...hmm.... hab ich das oder hab ich nur einen Knall? Ich möchte gerne von etwas berichten, was man wohl so nennt.

Ich bin im Krankenhaus, es ist schönes Wetter und ich habe 30 min. Ausgang (um es näher zu sagen, ich bin in der Psychiatrie). Also ich melde mich bei der Schwester ab; habe ein Buch in der Hand; und marschiere los. Ich wollte NUR draußen lesen, etwas Zeit verbringen. Die nächsten Sätze werden wohl etwas verwirrt sein, weil ich selber kaum weiß was wann passiert ist. An einige Teile der „Geschichte“ konnte ich mich erst viel später erinnern, bzw. ich habe nachgeforscht wie das nun war. Also ich bin losgegangen, durchs Treppenhaus ... ich gehe nicht gerne durch Treppenhäuser, denn das sind Trigger... ich tats aber doch. Wie mir später eingefallen ist, kam mir dort ein Arzt entgegen und ich hatte wohl einen Flash –und bin dissoziiert.

....was ich noch weiß: Treppenhaus...(stunden vergehen) ... laute Musik...Angst! Panik! ....Bahnhof....Angst... SMS....Rasierklinge...geschnitten...Angst....Menschen, viele Menschen....Bahngleise....Zug....Licht.....switsh

 

Juliane war da. Es hieß ich wolle mich umbringen. Ich denke das es so war. Ich habe andere Kleidung an, ....laut Kassenbon war ich einkaufen. Laut Fahrkarte war ich im Zug,....bin auch im Kino gewesen....laut Kinokarte....später stellt sich raus, das viel Musik in dem Film war. Ich habe das Gefühl durch einen grauen Schleier zu tappen und ...versuche meine Erinnerung auf die Sprünge zu helfen. Nix...

Ich schreibe SMS mit einer Patientin, sie verständigt das Personal. Einige SMS sind noch gespeichert... ich lese sie als ich wieder im KHS bin. Ich musste wahnsinnige Angst gehabt habe. Viele SMS hab ich geschrieben mit dem Satz

“Hilfe ich habe Angst“!!!!! Ich kann das sogar fühlen, was gewesen ist, aber ich bekomme keinen näheren Kontakt dazu. Also ich bin dann wieder ins Krankenhaus gefahren, d.h. Juliane ist in den Zug gestiegen. Das konnte ich sehen. Sie hat mich dann aber allein gelassen... und dann weiß ich , wie ich vor lauter Angst vor dem KHS nicht hingehen konnte.... und dann ....wieder weg..... tiefe Dunkelheit ....Angst....weinen....niemand da....irgendwann finde ich das KHS...gehe rein....der Psychiater sieht mich kommt zu mir....wir stehen am Fahrstuhl .... bin völlig wirr und versuche es zu verbergen.....alles so durcheinander....

 

Ich habe viele Zahlen im Kopf (habe Zählzwang...) keine Ahnung was sie bedeuten... mir dämmert etwas von dem Treppenhaus.. ich bitte eine Schwester darum, das ich da mal kurz hingehen darf... sie ist verwundert...begleitet mich aber....(die Zahl 85 ist eingebrannt in meinem Kopf)....wir gehen also, von meiner Zimmertür bis zum Treppenhaus –genau 85 Schritte! ... es hat mich kaum gewundert, es ist nicht das erste mal das das passiert ist ..

als ich später mit einem Pfleger spazieren gehe, bleibe ich plötzlich stehen... er fragt was los ist, ob mir was eingefallen ist.... unruhe....gespannt... er sagte „dir ist gerade etwas eingefallen“! Ja ist es.... ich weiß ich bin hier durch den Park und dann nach draußen gegangen.

Ich denke ich habe jetzt alles zu diesem tag aufgeschrieben. ...Genau weiß ich es nicht... ich habe aufgehört über diesen tag nach zu forschen... ich lebe ja noch. Obwohl ... diese  Ungewissheit ist furchtbar....

 

Heute ist der 26.03.2001

Mal wieder kämpfe ich seit einiger Zeit gegen Flashs und hab Alpträume und Angstzustände... Nun war es nur eine Frage der Zeit, wann ich wieder solch einen Tag erleben werde. Das war heute. Ich war auf dem Weg zur Schule und ich kann mich noc waage an die Fahrt in der U-Bahn erinnern. Dann -Filmriss- .....

Ich komme wieder zumir auf einer Toilette mitten in Berlin. Da wo ich hinsolte war ganz woanders.  Ich hatte mich geschnitten,... allles war so dunkel um mihc herum, alles so weit weg... so unerreichbar. Ich zitterte vor Angst, der Boden schwanke und ich hatte ersnthaft das Gefühl auf der Stelle zu sterben. So, da bin ich nun, irgentwo und verscuh mich zu orientieren. Die Frage, wie ich den dahin kam kann ich noch immer nicht beantworten. Ich entdecke eine Quittung aus einer Apotheke, da hab ich mir Verbandszeug gekauft. Zumindest weiß ich etwas WO ich bin. Nun mach ich michz mit zitterndem Körper, schwer atmend auf den Weg. ich find die U-bahn, gucke nach wo ich bin und wo ich überhaupt hin muss. Also steig ich mal ein. Und dann überfällt mich ein riesen Schock - ich sollte eigentlich in der Schule sein!!!!!- Mein Kopf ist leer, es ist alles so durcheinander und immernoch so dunkel um mihc. Kann mich nicht fühlen, kann kaum erkennen wo ich bin und habe so schreckliche Angst. ich habe mich lange nicht mehr so geteilt gefühlt. Ich muss zum Doc und mir eine Krankschreibung für heute holen - ANGST_ ich hab dohc so angst vor Ärzten. Aber ihc hab keine Wahl. ich kenne ihn ja bereits,... aber er ist nciht da, nur seine Frau .... auch gut... ihc sitzt heulend vor ihr und versuche zu erklären was los ist (sie ist keine Psychiaterin!) sie ist sehr nett... (bla bla) und gibt mir auch die Krankschreibung. Sie hat mir sogar erklärt, wie ich nach hause komme, weil ... das wusst ich auch nicht mehr. Ich hatte total die Orientierung verloren. Als ich zuhaus war, hab ich erstmal geschlafen, ... ich war so fertig... jetzt gehts mir bissel besser, aber ich hab Angst, das es mir morgen wieder so gehen wird. Es quält mihc die Frage, was denn passiert ist, dsa ich "ausgeklinkt" bin. Wo war ich? Was hab ich getan?   ?????????  So viele Fragen und ich kann sie nicht beantworten. Wiedermal muss ich damit leben, Zeit fehlt, Erinnerung fehlt, keiner hat was bemerkt, alles wie immer, wirke wie immer, ...hm.. alles ok.  Jessica

 

 

 

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